Alte Heizungsanlagen verschlechtern Deutschlands Klimabilanz

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Die Witterung hat den Energieverbrauch im ersten Halbjahr 2013 in Deutschland um rund 4 Prozent auf 1,9 Milliarden Kilowattstunden steigen lassen. Grund dafür ist vor allem die deutlich längere Heizperiode. Der überwiegende Einsatz fossiler Brennstoffe hat negative Auswirkungen auf die Klimabilanz. Je größer der Marktanteil von Heizungsanlagen auf Basis Erneuerbare Energien wird, umso besser wird die Klimabilanz des Wärmesektors – selbst bei klirrender Kälte. Schon 2012 sparten die Erneuerbaren mit ihrem Anteil von mehr als zehn Prozent am Wärmemarkt rund 40 Millionen Tonnen Treibhausgase ein.

Nach vorläufigen Berechnungen der Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen (AG Energiebilanzen) hat im ersten Halbjahr 2013 vor allem die Wärmeerzeugung den Energieverbrauch steigen lassen. Allein der Erdgasverbrauch nahm um mehr als zehn Prozent zu. Auch der Mineralölverbrauch stieg um knapp drei Prozent, wobei der Verbrauch an Kraftstoffen sogar rückläufig war. Philipp Vohrer, Geschäftsführer der Agentur für Erneuerbare Energien (AEE) sieht das Problem v.a. im veralteten Heizungsbestand, der noch überwiegend fossil basiert ist.

Heizungsbestand in Deutschland veraltet

Nicht einmal ein Viertel der rund 18 Millionen Feuerungsanlagen in Deutschland ist jünger als zehn Jahre und damit auf dem Stand der Technik. Mehr als 70 Prozent der Öl- und Gasheizungen sind sogar älter als 15 Jahre. Nach wie vor basieren heute rund vier Fünftel aller Heizsysteme im Wohnungsbestand auf Verbrennungstechnologien. Dadurch hat der Wärmemarkt (Raumwärme, Warmwasser, Prozesswärme) insgesamt einen Anteil von rund 40 Prozent an den energiebedingten CO2-Emissionen in Deutschland. Die Bilanz ließe sich nur durch den Einsatz Erneuerbarer Energien, z.B. Erd- oder Umweltwärme, signifikant verbessern. Diese seien fossilen Konkurrenten bezüglich der Emissionen deutlich überlegen.

Staatliche Zuschüsse für Heizungstausch

Der Umstieg auf eine Erneuerbare-Energien-Heizungsanlage wird deshalb staatlich gefördert: Neben direkten Zuschüssen aus dem so genannten Marktanreizprogramm (MAP) gibt es seit 2013 zusätzlich zinsgünstige Kredite der bundeseigenen KfW-Bank. So können Hausbesitzer eine neue, umweltfreundliche und kostensparende Heizung ohne eigenes Sparvermögen finanzieren.